Positive Einstellung

Die gesundheitliche und wirtschaftliche Krise in Zusammenhang mit Covid-19 ermutigt uns, eine pragmatische, positive und grosszügige Haltung zu haben, weil die Forschung wie das Leben nicht stillstehen dürfen. Getreu seinem Grundsatz wird die IRP im 2021 die Unterstützung der Forscher weiterverfolgen, die helfen soll, die Lebensbedingungen für Para- und Tetraplegiker zu verbessern.
Dies trotz reduzierten Einnahmen…
Der traditionelle Bal du Printemps in Genf wurde annulliert und durch eine sommerliche Indian Pool Garden Party im Hotel Président Wilson ersetzt. In Lausanne musste der für am 5. November geplante Soirée de l’Espoir verschoben werden.
Wir verdoppeln unsere Bemühungen indem wir unsere Kontakte und Partnerschaften aktivieren, Kosten und Gebühren reduzieren. Trotzdem wird das Jahr 2020, verschärft durch einen Rückgang der institutionellen Spenden, zu einem erheblichen Einnahmeverlust für die Stiftung führen.
Die Fortsetzung unseres Zieles hängt mehr denn je von der Grosszügigkeit unserer treuen Spender ab. Die IRP benötigt Ihre Unterstützung, um die Paraplegieforschung vorwärts zu bringen.
Helfen Sie uns, ihnen zu helfen!
Alles Gute für 2021 und gute Gesundheit!
Philippe Boissonnas, Geschäftsführer

REHAB Basel: Führende Klinik für Querschnittgelähmte und Hirnverletzte

Das REHAB Basel ist eine hoch spezialisierte Klinik für Neurorehabilitation und Paraplegiologie und wurde 1967 als Schweizerisches Paraplegikerzentrum (SPZ) vom Bürgerspital Basel gegründet. Heute ist die Klinik ein an erkanntes Zentrum für Querschnittgelähmte und Hirnverletzte, betreut jährlich rund 580 Patienten, sowie circa 70 in der Tagesklinik und bietet über 500 Mitarbeitern eine Arbeitsstelle.
Gegründet 1967 als Schweizerisches Paraplegikerzentrum ist es das älteste von vier spezialisierten Zentren für Para- und Tetraplegiker in der Schweiz. Von 1973-89 leitete Dr. Guido A. Zäch die Klinik und entwickelte sie zur anerkannten Spezialklinik für ganzheitliche Behandlung und Rehabilitation von querschnittgelähmten Menschen. Ab 1992 erfolgte die Erweiterung für Menschen mit Hirnverletzung. Seit 1997 wurde das SPZ Basel in die gemeinnützige REHAB Basel überführt. Mit der Eröffnung des neuen Klinikgebäudes von Herzog & de Meuron und dem Betrieb der einzigen Wachkoma-Station der Schweiz wurden 2002 weitere Meilensteine gesetzt. Das Gebäude besticht mit der Holzfassade und den vielen Fenstern, Innenhöfen und grünen Zonen durch Leichtigkeit und Funktionalität.

Gegenwart

Heute bietet das REHAB eine breite Palette an Behandlungen für weitere Krank-
heiten wie amyotrophe Lateralsklerose (ALS), Multiple Sklerose (MS) oder Cerebralparese an, ebenso eine Station für schwer verhaltensauffällige Patienten.
Seit 2013 ist PD Dr. Margret Hund-Georgiadis Chefärztin und medizinische Leiterin.
Die Stiftung Pro REHAB Basel unterstützt seit 1996 die REHAB mit Spenden, die einst für den Neubau und heute vor allem die Finanzierung von medizinischen Geräten und Projekten verwendet werden.
Die Stiftung IRP dankt dem REHAB Basel und Direktor Stephan Bachmann, dass sie am 1. Oktober 2020 die Verleihung des IRP Schellenberg Research Prize bei Ihnen durchführen durfte.

Stiftungsrat: Herzlich willkommen!

Die IRP freut sich, mit Dr. Thomas Zwiefelhofer wiederum einen Vertreter des Fürstentums Liech- tenstein in unserem Stiftungsrat zu begrüssen.

Dr. Zwiefelhofer ist liechtensteinisch- schweizerischer Doppelbürger und in Liechtenstein aufgewachsen. Er ist verheiratet und hat drei Kinder. Nach der Matura in Vaduz studierte er zunächst Architektur an der ETH Zürich und später Recht an der Universität St. Gallen, wo er auch promovierte. Von 2013 – 2017 war er Vize-Regierungschef sowie Innen-, Justiz- und Wirtschaftsminister des Fürstentums Liechtenstein. Seit 2017 ist er Mitglied des Group Boards der First Advisory Group, Vaduz, und daneben Mitglied des Vorstands der VLGST (Vereinigung liechtensteinischer gemeinnütziger Stiftungen und Trusts e.V.). Er verfügt über fundierte Erfahrung im Stiftungsrecht. Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit mit ihm und bedanken uns herzlich für die Bereitschaft, sich für die IRP zu engagieren.

Herzlichen Dank für Deine Arbeit Andreas Steck!

Foto: Prof. James Fawcett, Béatrice Brunner, Verantwortliche im Büro Zürich und Prof. Andreas Steck anlässlich des Essens zu Ehren der Amtsübergabe vom abtretenden Präsidenten zum nächsten.

Der IRP Forschungsratspräsident, Prof. Andreas Steck, tritt nach 12 Jahren zurück. Er gibt sein Amt an einen anderen berühmten Spezialisten der Neurowissenschaften weiter, Prof. James Fawcett, Cambridge. Der IRP Stiftungsrat bedankt sich von ganzem Herzen bei ihm für die hervorragende Arbeit mit den Forschungsprojekten, die den guten Ruf der IRP ausmachen. Prof. Steck beschreibt wie er die vergangenen Jahre erlebt hat.

«Ich hatte in den letzten zwölf Jahren das große Privileg, den Vorsitz des IRP Forschungsrats zu führen. Dieser Zeitraum war ereignisreich und von erheblichen Fortschritten geprägt, die zum ersten Mal zu klinischen Anwendungen bei der Behandlung von Paraplegie-Patienten führten.
Der IRP Forschungsrat prüft jährlich die eingereichten Anträge und wählt die aussichtsreichsten Projekte aus. Die Paraplegie Forschung stellt eine grosse Vielfältigkeit in allen Bereichen dar, ausgehend von der Grundlagenforschung über klinische Anwendungen bis hin zur Neurorehabilitation. Ich möchte zwei IRP-unterstützte Projekte erwähnen, welche die translationale Forschung veranschaulichen, die zum Ziel hat, wissenschaftliche Theorien in praktische Anwendungen umzusetzen.

Zunächst wurde in Lausanne von den Forschern Grégoire Courtine und Jocelyne Bloch mit STIMO eine revolutionäre Neurotechnologie erfolgreich getestet, welche die gezielte elektrische Stimulation des lumbalen Rückenmarks mit einem Rehabilitationsprotokoll kombiniert. Zurzeit wird mit NISCI eine multizentrische Studie in mehreren großen europäischen Paraplegiker- Zentren zur Behandlung von Rückenmarksverletzungen durchgeführt: Ziel ist es, die therapeutische Wirksamkeit von Antikörpern gegen das Nogo-Protein nachzuweisen. Es ist hervorzuheben, dass die ersten vielversprechenden Publikationen des Neurobiologen Martin Schwab bereits 1990 veröffentlicht wurden, während die klinische Studie voraussichtlich 2023 abgeschlossen sein wird.

Auch wenn alles optimal verläuft, wird es noch einige Jahre dauern, bis die- se neuen Therapien bei der Behandlung von Rückenmarksverletzungen eingesetzt werden können. Es wird in der Medizin oft über schnelle Fortschritte gesprochen; die Paraplegie Forschung zeigt jedoch, dass zwischen den ersten Veröffentlichungen und der Anwendung beim Patienten eine manchmal lange Wartezeit besteht. Die richtige Balance zu finden, zwischen der Auswahl von Gesuchen für Grundlagenforschungsprojekte, die schwer auf den Patienten extrapoliert werden können, oder von Projekten, die eine klinischen Anwendung ermöglichen, erfordert eine durchdachte Strategie. Letztendlich war es diese Herausforderung, der sich der IRP Forschungsrat erfolgreich stellte.

Ich möchte allen Mitgliedern des Forschungsrats, die uns mit ihrem Wissen bei dieser Arbeit geholfen haben, sehr danken, sowie dem IRP Sekretariat für sein Engagement und dem Stiftungsrat für seine Unterstützung.»

Professor Andreas Steck

www.irp.ch: newlook!

Entdecken Sie unsere neue Homepage www.irp.ch, die ab jetzt einfach auf dem mobilen Telefon oder Tablett anzuschauen ist.

Nach zehn Jahren war es nötig, unserem digitalen Fenster ein neues Aussehen zu verpassen. Wir haben uns zusammen mit der Firma Prezenz bemüht, die Webseite benutzerfreundlicher, praktischer und besser verständlich zu machen.

Unsere Webseite richtet sich an zwei verschiedene Lesergruppen:

  • Die Forscher, die sich für eine Finanzierung ihres Projektes bewerben.
  • Die Freunde und Spender der IRP, die gerne die Aktivitäten unserer Stiftung kennen lernen möchten, sich für einen Anlass einschreiben oder um eine Spende zu machen.

Wir hoffen, dass diese neue Version eine unverzicht- bare Verbindung mit der IRP wird, auch wenn wir die persönlichen Kontakte immer noch bevorzugen!

Zwei renommierte Wissenschaftler erhalten den IRP Forschungspreis

Zwei renommierte Wissenschaftler erhalten den IRP Forschungspreis
Zum 17. Mal wird der IRP Schellenberg Research Prize die- ses Jahr vergeben und zum siebten Mal an zwei Forscher gleichzeitig, die sich den mit CHF 100 ́000 dotierten Preis teilen. Dieses Jahr fiel die Wahl der Schellenberg Jury einstimmig auf Prof. Patrick Freund, Universitätsklinik Blagrist, Zürich, und Prof. Jonas Frisén, Karolinska Institute, Stockholm.

Dr Forschungspreis wurde 2003 in Erinnerung an Ulrich Schellenberg, dem Co-gründer des IRP Stiftung. Die Preisverleihung findet am 1. Oktober 2020, um 17 Uhr, in der REHAB Basel statt. Die Einladungen werden im Sommer verschickt werden.

20 Forschungsprojekte unter der Lupe

Die sieben internationalen Experten, die unter dem Präsidenten Prof. Andreas Steck den IRP Forschungsrat repräsentieren, werden die eingegangen Forschungsgesuche gemäss ihren Fachkenntnissen evaluieren.

Anlässlich der Sitzung vom 14. Januar 2020 werden sie die besten Projekte auswählen und diese dem IRP Stiftungsart fü reine Finanzierung von 2020 bis 2021 vorschlagen.

Unter den 20 eingegangen IRP Research Grants stammen vier aus der Schweiz. 13 Projekte sind aus der Grundlagenforschung und 7 aus der klinischen Forschung mit Patienten.

Im Weiteren ist eine Kandidatur für ein IRP Postdoctoral Fellowship eingegangen, das jungen Forschern vorbehalten ist. Für den IRP Schellenberg Research Prize, der alle zwei Jahre mit einem Preisgeld von CHF 100’000 vergeben wird, sind vier Kandidaturen eingetroffen.

Galina Gladkova: Tanz bestimmt ihr Leben!

IRP: Sie waren eine berühmte Tänzerin bis zu ihrem Reitunfall 1995 und nun seit 13 Jahren Direktorin und Choreographin der Basel Dance Academy. Was bedeutet Ihnen Tanz?

GG: Tanz ist mein Leben! Tanz war vor meinem Unfall meine grosse Leidenschaft und nach meinem Un- fall meine Rettung! Ohne die Aufgaben, die ich heute habe, wäre mein Leben ein routinemässig sich wiederholender Film. Es genügt, zwei Wochen Ferien zu haben, um zu merken wie leer das Leben ohne mei- nen heutigen Beruf und Berufung wäre.
Es benötigt zwar alles viel Energie, aber wenn ich am Morgen weiss, dass ich Arbeit in der Tanzschule habe, bin ich beflügelt und alles geht ganz schnell.
Es ist zudem eine grosse Genugtuung, wenn man den richtigen Weg findet, um das Talent eines begabten Künstlers auszuschöpfen.

Was möchten Sie den jungen Tänzern Ihrer Dance Academy vor allem mitgeben?

Zuerst ist ein geeigneter Körperbau wichtig. Ich möchte ihnen va. eine natürliche Technik mitgeben. Ich bin kein Fan von immer noch mehr Pirotechnik (noch mehr Pirouetten). Mir ist es wichtig, Geschichten und Emotionen bei den Zuschauern zu wecken. Daran sollte sich der Zuschauer am nächsten Tag noch erinnern. Die Tänzer sollen Mut und Vertrauen in sich selber haben und man muss ihnen mit Respekt begegnen. Heutzutage ist viel Druck in den Schulen und für mich sind die heutigen jungen Menschen eine Mimosen Generation. Dabei kann tanzen ein guter Ausgleich sein.

Was erhoffen Sie sich von der Paraplegieforschung in Zukunft?

Forschung interessiert mich sehr! Es wurden unglaub- liche Fortschritte gemacht in den letzten Jahren, von denen man früher nur träumen konnte.

Es kann noch viel möglich sein in Zukunft. Wenn eine Therapie oder Operation 100 Prozent sicher wäre, wäre ich bereit, mitzumachen. Sonst bin ich nicht für Expe- riment zu haben. Gerade nach dem Unfall wäre das anders gewesen. Ich war die ersten fünf Jahre nach dem Unfall in Wartestellung und habe mich nicht so sehr um die Rehabilitation gekümmert. Danach habe ich beschlossen, mein Leben wieder aktiv zu gestal- ten und dies mit Erfolg.

Kurzbiografie

Galina Gladkova wurde 1959 in Kanada geboren, ihre Eltern waren Russen. Ihre Kindheit verbrachte sie in Kanada und begann schon früh mit Tanzen. Der bekannte Schweizer Choreograph Heinz Spoerli wurde auf sie aufmerksam und lud sie nach Basel ein. Sie tanzte viele Jahre als Solistin beim Basler Ballett, später beim Luzerner Ballett, dem Schweizer Kammerballett, dem Cathy Sharp Dance Ensemble u.a. Ein Reitunfall beendete 1995 ihre aktive Tanzkarriere.

2006 gründete sie die Basel Dance Academy, die bereits ihr 10jähriges Bestehen feiern konnte. Als Direktorin ist sie für die Gesamtleitung und Choreographie zuständig und unterrichtet mehrere Klassen. Als Choreographin begann sie mit kleineren Stücken und präsentierte 2018 ihr erstes abendfüllendes Ballett mit „Die Goldene Nuss„.

Galina Gladkova ist zudem diplomierte Kontrabassistin und hat 2003 das Masters Programm in Kulturmanagement an der Universität Basel abgeschlossen.
Sie ist Stiftungsrätin der Stiftung „Basel tanzt“ und Mitglied des Schweizer Dachverbandes des Tanzes.

3 Schlüsseldaten

  • 1981
    Umzug nach Basel und Beginn beim Basler Ballett
  • 1995
    Reitunfall und seither querschnittgelähmt
  • 2009
    Tod des Ehemannes Dr. Bernd Hoffmann

Start der europäischen NISCI-Studie zur Regeneration des verletzten Rückenmarks in Tetraplegikern

Unter der Leitung der Profs. Martin Schwab und Armin Curt, Universität Zürich, ist die Europäische klinische Multicenter Studie NISCI (Nogo Inhibition in Spinal Cord) in der Schweiz gestartet.Die Studie untersucht, welchen Effekt die NOGO-Antikörper-Therapie auf die Regeneration von Nervenfasern und die funktionelle Erholung nach einer akuten Rückenmarksverletzung im Halsmark-Bereich hat. Insgesamt nehmen mehrere Kliniken in der Schweiz und in fünf Europäischen Ländern an der Studie teil.

Vor gut 30 Jahren begann der Neurowissenschaftler Prof. Dr. Martin Schwab (IRP Forschungsrat und Vize-Präsident 1996-2019) an der Universität Zürich sich der Frage zu widmen, warum Nervenfasern im Rückenmark und Gehirn nach einer Verletzung nicht wieder heilen. Mit Hilfe anatomischer und verhaltensbiologischer Experimente konnte der Forscher zeigen, dass ein Eiweissstoff namens NOGO in den Nervenfaserhüllen dafür verantwortlich ist, dass zerstörte Fasern nicht nachwachsen, d.h. regenerieren können.

Mit der Entdeckung des Nervenwachstumshemmers NOGO war ein wichtiger Grundstein für die Entwicklung eines Medikaments gelegt, welches den Erholungsprozess verbessern könnte.

Hierbei verfolgte Martin Schwab einen biologischen Ansatz: der Wirkstoff sollte das Eiweiss NOGO inaktivieren, sodas Wachstum une Regeneration der Nervenfasern angeregt werden und durch die Verletzung verlorene Funktionen wieder hergestellt werden können. Ein Antikörper, welcher NOGO spezifisch erkennt, daran bindet und somit die natürliche Funktion von NOGO blockiert, war daher der Wirkstoff der Wahl. Die Verwendung des NOGO-Antikörpers im Tierexperiment zeigte eindrucksvoll, dass die Nervenregeneration nach Verletzung des Rücken- marks wieder angeregt und verlorene motorische Funktionen wieder hergestellt werden können.

Diese bahnbrechenden Ergebnisse begeisterten nicht nur den Grundlagenforscher Martin Schwab, sondern auch die klinischen Kollegen in den Querschnitts- zentren und die Pharmaindustrie. Es folgte eine lang- jährige Zusammenarbeit zwischen Martin Schwab, dem Schweizer Pharmaunternehmen Novartis und dem europäischen, vom IRP unterstützten klini- schen Netzwerk EMSCI, geleitet von Prof. Armin Curt, Chefarzt Zentrum für Paraplegie, Universitätsklinik Balgrist Zürich. Es wurde ein NOGO-Antikörper ent- wickelt, welcher die strengen Qualitätsvorgaben der Zulassungsbehörden für Arzneimittel SWISSMEDIC erfüllte. So konnte eine europaweite klinische Phase-I-Studie mit NOGO-Antikörpern in 52 Patienten mit einer frischen Querschnittsverletzung durchge- führt werden. Ziel dieser Studie war es, die optimale Dosierung des Wirkstoffs im Menschen festzulegen sowie potentielle Nebeneffekte zu untersuchen. Die Ergebnisse der Studie waren durchweg positiv, sodass die Voraussetzungen für eine nachfolgende Wirksam- keitsstudie Phase II gegeben waren.

Martin Schwab und seine klinischen Kollegen entwi- ckelten eine Strategie, eine durch Forscher initiierte Wirksamkeitsstudie zu ermöglichen. Ihr Plan ging auf, und das EU Programm Horizon 2020 stellte die finan- ziellen Mittel zur Verfügung, um die Kosten für die kli- nischen Studien zu decken. ‚Wyss Zurich‘, das trans- lationale Forschungszentrum der ETH und Universität Zürich unterstützt das NOGO Projekt als Hersteller des Antikörpers ebenfalls mit mehreren Millionen Franken. Hierbei war nicht nur die finanzielle Unterstützung es- sentiell, sondern auch das Fachwissen der Mitarbei- tenden der Wyss Zurich und der dazugehörigen Platt- form für regenerative Medizin, um das NOGO-Projekt erfolgreich über die Hürden der regulatorischen Vor- gaben zu bringen.

Und die Mühen haben sich gelohnt: Das NOGO-Projekt hat die Bewilligung erhalten, die NISCI-Studie in der Schweiz zu starten. Die Genehmigung der deutschen Behörden wird für Sommer 2019 erwartet. In einem darauffolgenden Schritt werden die Bewilligungen für die Länder Italien, Spanien und Tschechien eingeholt, damit auch in diesen Ländern betroffene Personen in die NOGO-Studie eingeschlossen werden können.

Insgesamt ist die NOGO-Studie für einen Zeitraum von drei bis vier Jahren angesetzt. Diese Dauer ist not- wendig, um genügend Patienten zu untersuchen und am Ende klare Aussagen über die Wirksamkeit des Antikörpers machen zu können. Diese werden von den Betroffenen und der Fachwelt bereits jetzt mit grosser Neugierde und Spannung erwartet.

www.nisci-2020.eu

IRP PARAbend in Zürich mit positivem Ergebnis

150 Gäste genossen am 14. November 2019 im The Dolder Grand, Zürich, ein vielfältiges Programm beim dritten IRP PARAbend. Mit „Forschung, Musik & Tanz“ kam jeder auf seinen Geschmack und die exklusiven Getränke und Speisen rundeten das Ganze ab. Der Erfolg des Abends zeigte sich ebenfalls im sensa- tionellen Gewinn von CHF 150`000, mit dem die IRP vollumfänglich ein weiteres Forschungsprojekt finanzieren kann.

Die Schweizer Soul Jazz Legende Robi Weber stellte den klanglichen Rahmen beim Aperitif dar. Im Ballsaal begrüsste Stiftungsrätin Suzanne Speich die Gäste und übergab die Moderation des Abends an die OK-Präsidentin Silvia Affolter, die professionell durch den Abend führte.

Schwerpunkt war das Referat von Prof. Dr. Martin Schwab und Prof. Dr. Armin Curt, Zürich, über ihr Forschungsprojekt „Von der Grundlagenforschung zur Behandlung von Patienten: Zürich an der Weltspitze für neue Therapien für QuerschniCttlähmung“. Sie skizzierten die spannende Entwicklung dieser neuen Regenerations-fördernden Therapie mit Antikör-

pern, von der Grundlagenwissenschaft bis zur ersten Anwendung im Menschen, die zurzeit an über 100 Patienten mit akuter Querschnittlähmung durchgeführt wird.

Mit dem Auftritt des querschnittgelähmten David Mzee, Wetzikon, erlebten die Gäste hautnah, wie weit die Forschung bereits ist. Mzee führte vor, wie er dank des STIMO-Projektes (Stimulation Movement Overground), welches von IRP seit Jahren unterstützt wird, vom Rollstuhl aufsteht und mit einem Rollator wieder gehen kann. Ein für alle Anwesenden bewe- gender Moment!

Die Basel Dance Academy unter der Leitung der quer- schnittgelähmten, ehemaligen Primaballerina Galina Gladkova-Hoffmann trat mit 30 jungen Tänzern auf und begeisterte die Zuschauer mit dem 2. Akt aus „Die Goldene Nuss“.

Mit dem feinen standing Dinner, interessanten Gesprächen und der Ziehung der Tombola klang der Abend aus.